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Jutta Richter

Jutta Richter
SPK

Die Jugendbuchautorin Jutta Richter war von Februar bis April 2004 Stipendiatin der Calwer Hermann-Hesse-Stiftung. Frau Richter, die wie alle Hesse-Stipendiaten die „Dichterklause“ im Calwer Ledereck bewohnte, wurde in der Sparkasse in Calw von Vertretern der Hesse-Stiftung und OB Manfred Dunst willkommen geheißen. Neben belletristischen Werken schreibt die Autorin hauptsächlich für Kinder. Außerdem hat sie zahlreiche Hörspiele, Kindertheaterstücke und Lieder geschrieben. Und auch Konstantin Wecker hat ihre Texte schon vertont.

Die Selbstdarstellung der humorvollen Hesse-Stipendiatin auf ihrer Internet-Homepage liest sich wie folgt: „Geboren bin ich da, wo die Spökenkieker wohnen: im Münsterland. Mein erster Freund im Kindergarten hieß Martin und war taubstumm. Ihm habe ich Geschichten erzählt und er hat mich nie unterbrochen.
Später beim Krippenspiel musste ich immer den Josef spielen, weil ich kurze Haare und eine laute Stimme hatte. Mit fünfzehn wollte ich weg von zu Hause, da bin ich als Austauschschülerin nach Amerika geflogen. Aber ich bekam Heimweh und hatte Angst, meine Sprache zu vergessen. Deshalb fing ich an ein Buch zu schreiben. Als ich wieder nach Hause kam, hatte ich in Deutsch eine vier. Aber mein Buch wurde gedruckt. Von da an war ich Schriftstellerin, obwohl meine Eltern wollten, dass ich studierte. Also habe ich ein bisschen Deutsch und Religion studiert, aber meistens habe ich Geschichten erfunden. Das mache ich heute noch auf Schloss Westerwinkel im Münsterland.“

Stiftungs-Vorsitzender Dr. Eugen Schmid wünschte der neuen Stipendiatin „einen angenehmen, fruchtbaren Aufenthalt.“ Er hege „die geheime Hoffnung, dass irgendwo in Ihrem Werk Calw auftaucht.“ Die Calwer Hermann-Hesse-Stiftung, deren Leitung er im Herbst 2002 von Prof. Dr. Bernhard Zeller übernommen hatte, pries Schmid als „Geschenk an die literarische Welt.“ Die Sparkasse Pforzheim Calw lobte er als „großzügigen Förderer“ und das Hesse-Stipendium bezeichnete er „auch als Angebot an Stadt und Region.“ Sparkassendirektor Hans Neuweiler betonte, die Stiftung sei dem Haus „ans Herz gewachsen.“
Prof. Dr. Thomas Vogel, Kulturleiter im SWR-Landesstudio Tübingen, würdigte Jutta Richters „Solidarität mit Kindern und Jugendlichen“. Kinder würden bei ihr ernster genommen als sonst in der Jugendliteratur. Dazu passte ein Zitat von Maxim Gorky: „Für Kinder muss man schreiben wie für Erwachsene, nur besser!“ Jutta Richter hat für ihre Arbeit zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter den Deutschen Jugendliteraturpreis, den Rattenfängerpreis der Stadt Hameln, den „Luchs des Jahres“ der Wochenzeitschrift DIE ZEIT und Radio Bremens, den Förderpreis für junge Literatur des Landes NRW, den Literaturpreis der Stadt Soltau, das Stipendium des niedersächsischen Kultusministeriums im Künstlerhof Schreyahn. Und sie war Stadtschreiberin in Stuttgart.

Zuletzt erschienen von Jutta Richter „An einem großen stillen See“, „Annabella Klimperauge“, „Der Tag, als ich lernte, die Spinnen zu zähmen“ und „Hinter dem Bahnhof liegt das Meer“ (alle im Carl Hanser Verlag).

Zitat der Woche

„Der Reiche könnte wohl, aber er kann nicht.“

Aus Hermann Hesses Betrachtung „Kleine Freuden“, 1899