Die 59. Hesse-Stipendiatin der Calwer Hermann-Hesse-Stiftung, ist die Philologin und Übersetzerin Susanne Lange. Wie ihre Vorgänger wurde sie mit einem geschmackvollen Festakt im Foyer der Sparkasse herzlich willkommen geheißen.
Sie fühle sich fast schon heimisch in Calw, berichtete Susanne Lange bei der Feier ihr zu Ehren. Von August bis Oktober 2018 weilte sie in der Hessestadt. Seit 1995 wird neben dem Calwer Hesse-Preis auch das Hesse-Stipendium vergeben, zu dem die Stiftung jedes Jahr zwei bis drei Autoren und Übersetzer einlädt. Sie bewohnen für drei Monate die „Dichterklause“ eine Etage über Hesses Geburtszimmer im Haus Schaber am Marktplatz.
Susanne Lange, die Übersetzerin und Herausgeberin spanisch-sprachiger Literatur, lebt in Berlin und bei Barcelona. Nach einem Studium der Komparatistik in Paris und München promivierte Susanne Lange über den Vergleich lateinamerikanischer und deutscher Gegenwartsliteratur und war darüber hinaus als Dozentin in Tübingen und Bogotá tätig. 2010/2011 übernahm Lange die August-Wilhelm-von-Schlegel-Gastprofessur für Poetik der Übersetzung an der Freien Universität Berlin und wurde 2014 in die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung gewählt.
Zu den von ihr übersetzten Autoren gehören beispielsweise Octavio Paz, Carmen Laforet, Federico García Lorca und Javier Marías. Für ihre Übersetzungen erhielt Lange zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Übersetzerpreis der spanischen Botschaft (2005) sowie den Johann-Heinrich-Voss-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung (2009) für ihre Übersetzung von Miguel de Cervantes‘ „Don Quijote“.
PBS