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Bild: Gert Loschütz

Gert Loschütz

Gert Loschütz, Verfasser von gesellschaftskritischen Prosawerken, Theaterstücken und Hörspielen, ist neuer Stipendiat der Calwer Hermann-Hesse-Stiftung. Die Stiftung wird getragen vom SüdwestRundfunk und der Sparkasse Pforzheim Calw. Bis Ende Mai wird Loschütz nun die „Dichterklause“ im Calwer Ledereck bewohnen. Mitglieder und Förderer der Stiftung hießen den neuen Stipendiaten im Casino der Sparkasse in Calw in der Hesse-Stadt willkommen.

Gert Loschütz wurde 1946 in Genthin (Sachsen-Anhalt) geboren. 1957 übersiedelte er mit den Eltern nach Dillenburg (Hessen). 1966 begann er sein Studium an der FU Berlin und arbeitete daneben bereits als Verlagslektor. Seit 1970 lebt Loschütz als freier Schriftsteller in Berlin. Er ist Mitglied des P.E.N. und der Akademie für Darstellende Künste in Frankfurt am Main.

Für seine Arbeiten hat Gert Loschütz eine Reihe bedeutender Auszeichnungen erhalten: 1973-74 Villa-Massimo-Stipendium/Rom, 1985 Georg-Mackensen-Literaturpreis, 1986 Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis, 1988 Ernst-Reuter-Preis, 1990 New-York-Stipendium des Deutschen Literaturfonds, 1993 Burgschreiber in Beeskow/Brandenburg, 1996 Stadtschreiber in Minden, 1999 Writer in Residence in Oberlin/Ohio, 2000 Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung, 2005 Rheingau-Literaturpreis, Shortlist zum Deutschen Buchpreis.

Gert Loschütz’ Roman „Dunkle Gesellschaft“ war für den Deutschen Buchpreis 2005 nominiert. Seine Sprache, die „nicht nebulös, sondern sehr genau und knapp ist“, erzeuge eine „leise Komik“, attestiert Maja Rettig in der TAZ: „Seine Bilder werden unvergesslichen Eingang ins Lesergedächtnis finden.“ Christoph Schröder schreibt in der „Frankfurter Rundschau“, dass ihn Dunkle Gesellschaft „vom ersten Satz an elektrisiert und irritiert“ und auch nach dem Zuklappen noch Wirkung gezeigt habe. Der Roman sei „ein wahrer Glücksfall“.

Durch zahlreiche Veröffentlichungen hat sich Gert Loschütz einen festen Platz in der deutschen Literaturlandschaft erworben. 1968 gab er die Dokumentation „Von Buch zu Buch – Günther Grass in der Kritik“ heraus, 1971 folgten Gedichte und Prosa unter dem Titel „Gegenstände“, 1972 drei Rollenspiele: „Sofern die Verhältnisse es zulassen“, und die Anthologie „Einhorn sagt zum Zweihorn – 42 Schriftsteller schreiben für Kinder“, für die Loschütz als Herausgeber verantwortlich zeichnet. 1975 veröffentlichte er das Theaterstück „Die Verwandten“, 1976 wurde sein Stück „Lokalzeit“ im Berliner Schiller-Theater uraufgeführt, 1977 folgte die Buchausgabe seines Hörspiels „Der Anruf“, 1980 der Gedichtband „Diese schöne Anstrengung“. Im selben Jahr gab Gert Loschütz „War da was? – Theaterarbeit und Mitbestimmung am Schauspiel“ heraus und im Stadttheater Lüneburg wurde sein Stück „Chicago spielen“ uraufgeführt. Am Theatro Goethe in Buenos Aires kam es 1981 zur Uraufführung von „Die Verwandten“ („Los Parientes“). 1982 gab Loschütz „Von deutscher Art. Was in den Köpfen derer steckte, die sich einen Führer wünschten“. 1984 erschien die Novelle „Eine wahnsinnige Liebe“, 1986 die Erzählung „Das Pfennig-Mal. Die Geschichte von Tom Courteys Ehre und Benjamin Walz Schande, 1990 dann der Roman „Flucht“ und die Geschichten-Sammlung „Lassen Sie mich, bevor ich weiter muss, von drei Frauen erzählen“. 1994 wurde am Theater „Die Rampe“ in Stuttgart und am Staatstheater Braunschweig „Der Sammler des Schreckens“ uraufgeführt. Die Erzählungen „Unterwegs zu den Geschichten erschienen 1998, 2005 „Dunkle Gesellschaft. Roman in zehn Regennächten“. Für dieses Jahr bereits angekündigt ist der Roman „Die Bedrohung“. Außerdem hat Gert Loschütz seit 1979 zahlreiche Hörspiele und auch Fernsehspiele verfasst.

Gert Loschütz.pdf

Zitat der Woche

„Was des einen Mensch Schatz und Weisheit ist, klingt den andern immer wie Narrheit.“

Aus Hermann Hesses Erzählung „Die Morgenlandfahrt“, 1930/31