Pünktlich zum 125. Geburtstag des Literatur-Nobelpreisträgers Hermann Hesse wurde in Calw die Internationale Hermann Hesse-Gesellschaft gegründet. Die Verantwortlichen der seit 1977 bestehenden und in Calw durchgeführten Internationalen Hermann-Hesse-Kolloquien (Stadt Calw, die Staatliche Akademie für Lehrerfortbildung GmbH, Calw und der Internationale Studienkreis Baden-Württemberg) haben sich zum Ziel gesetzt, ein weltweites Netzwerk zu schaffen, um die Auseinandersetzung mit dem Werk und der Persönlichkeit Hesses ideell sowie materiell zu fördern. Das Präsidium mit Klaus von Trotha, dem früheren Wissenschaftsminister des Landes Baden-Württemberg, an der Spitze – unterstützt von Mauro Ponzi, Germanist und Universitätsprofessor in Rom sowie von Liselotte Schneider, der Studienleiterin des Internationalen Studienkreises Baden-Württemberg – will die völkerverständigende Wirkung von Hesses Werk aufgreifen und damit den interkulturellen Dialog unterstützen. Nach Auskunft der beiden Geschäftsführer der Gesellschaft, Helmut Nagel und Uli Rothfuss, gab es bisher – soweit bekannt – noch keinen Versuch, die weltweiten Aktivitäten um Hermann Hesse auch zu vernetzen. “Die Gründung einer Internationalen Hermann Hesse-Gesellschaft war längst überfällig”, so die beiden Geschäftsführer. Mit besonderem Stolz erfülle sie, dass zu den aus verschiedenen Ländern angereisten Gründungsmitgliedern so renommierte Hesse-Forscher wie der Biograph Ralph Freedman von der Princeton University aus den USA gehöre. Freedman wurde neben Prof. Adrian Hsia (Montreal) von der Gründungsversammlung in das Präsidium gewählt. Wesentliches Ziel der Gesellschaft ist die Förderung der Auseinandersetzung mit Person und Werk Hermann Hesses, insbesondere die Pflege des interkulturellen Dialogs unter Anknüpfung an das Werk Hermann Hesses. Dies soll verwirklicht werden durch das Setzen neuer Impulse, die der Verbreitung und dem Verständnis des Werks dienlich sind. Dazu zählen Vorträge, Tagungen, Foren, Symposien, Kolloquien, Arbeitsgespräche sowie Studienfahrten. Daneben sind spezielle Maßnahmen zur Förderung des Interesses und des Verständnisses des Werks von Hermann Hesse in Schulen und Hochschulen vorgesehen, unter anderem die Initiierung und Unterstützung wissenschaftlicher Projekte. “Hierzu gehört selbstverständlich auch der interdisziplinäre und internationale Austausch von Forschungsergebnissen, der sich aus den beabsichtigten internationalen Kooperationen ergeben wird”, so Geschäftsführer Helmut Nagel. Ein Signal hierzu habe die Anwesenheit der Vertreter der koreanischen und der nepalesischen Hesse-Gesellschaften bei der Gründungsversammlung gebildet. Schließlich gehört die Anregung und Organisation von Ausstellungen genauso zu den Aufgaben der Gesellschaft wie die Unterstützung von und der Informationsaustausch zwischen Hesse-Museen einschließlich der Beobachtung von museumspädagogischen Weiterentwicklungen.